Steuerung des Verdichters über Modbus

Der Verdichter kann per Modbus überwacht und gesteuert werden.

Soll der Verdichter über Modbus gesteuert werden, muss der Parameter "Modbus-Steuerung" auf "Modbus direkt" eingestellt werden. Ist das Gateway für das Bitzer Digital Network (BDN, Zugang über myBITZER) zwischen Anlagensteuerung und IQ Modul geschaltet, muss "Modbus-Steuerung" auf "Modbus über BDN-Gateway" eingestellt werden. Standardmäßig ist "Modbus-Steuerung" auf "Deaktiviert" eingestellt, wodurch der Verdichter nur über digitale/analoge Signale gesteuert werden kann.

Wenn die Modbus-Steuerung aktiviert ist, werden die Sollwerte der unterschiedlich Schnittstellen (analoger Sollwert und serieller Sollwert) zusammengeführt, und der resultierende "Sollwert" kann über die Modbus-Schnittstelle gelesen werden. Der Sollwert ist auf 100% begrenzt, auch wenn die Summe der Sollwerte >100% betragen kann.

Modbus-Steuerung Zeitüberschreitungsfunktion

Wenn die Modbus-Kommunikation unterbrochen wird, kann das IQ-Modul über die Parameter "Modbus-Steuerung Zeitüberschreitungsfunktion" und "Modbus-Steuerung Zeitüberschreitung" für unterschiedliche Reaktionen auf diese Unterbrechung konfiguriert werden.

Konfigurationsmöglichkeiten für die Zeitüberschreitungsfunktion:

Jedes empfangene Modbus-Telegramm setzt die Zeitüberschreitungsfunktion zurück.

Serielles Steuerwort

Das serielle Steuerwort wird über das Modbus Holding Register 110 gesetzt:

Parameter

Einheit

Datentyp

Skalierung

Adresse (I/H)

Zahl der Register

Serielles Steuerwort

keine

uint16

110(H)

1

Bit-Definition des seriellen Steuerwortes:

Bit

Funktion

Beschreibung

0 .. 2

Reserviert

Sollte auf 1 gesetzt werden (für Kompatibilität mit der CSV)

3

Betrieb freigeben

Muss auf 1 gesetzt werden

4 .. 5

Reserviert

Sollte auf 1 gesetzt werden (für Kompatibilität mit der CSV)

6

Anlauf

Anlaufbefehl
0 = Stopp
1 = Anlauf aktiv

7

Reset

Alarm-Reset-Befehl ist aktiv, wenn Bit von 0 auf 1 gesetzt wird (positiv flankengetriggert).

8 .. 9

Reserviert

10

Daten gültig

Muss auf 1 gesetzt werden, um den Regler anzuweisen, das serielle Steuerwort zu akzeptieren.

  • 0 = Sowohl das serielle Steuerwort als auch der serielle Sollwert werden ignoriert. Das heißt, wenn der Startbefehl kurz vor dem Setzen des Datengültigkeitsbits auf "0" aktiv war, bleibt der Befehl solange aktiv, bis das Datengültigkeitsbit auf "1" und das Startbit auf "0" gesetzt wird.
  • 1 = Das serielle Steuerwort und der serielle Sollwert werden übernommen.

Im resultierenden Steuerwort (102 (I)) wird dieses Bit immer gesetzt sein.

11 .. 15

Reserviert

Beispiele für serielle Steuerwort-Setups:

Befehl

Hexadezimaler Wert

Dezimaler Wert

Binär

Reserviert

Daten gültig

Reserviert

Reset

Start

Reserviert

Betrieb freigeben

Reserviert

Kein Befehl / Stopp

43F

1087

00000

1

00

0

0

11

1

111

Anlauf

47F

1151

00000

1

00

0

1

11

1

111

Reset

4BF

1215

00000

1

00

1

0

11

1

111

Der Neutralwert des Steuerworts ist 43F hex (= 1087 dez = 10000111111 binär).
Um den Verdichter anlaufen zu lassen, muss das Steuerwort 47F hex (= 1151 dez = 10001111111 binär) sein.

Serieller Sollwert

Der serielle Sollwert wird über das Modbus-Halteregister 111 eingestellt:

Parameter

Einheit

Datentyp

Skalierung

Adresse (I/H)

Zahl der Register

Serieller Sollwert

%

int16

100

111(H)

1

Statuswort

Der aktuelle Betriebszustand des IQ-Moduls kann über das Modbus-Input-Register 103 eingesehen werden.

Parameter

Einheit

Datentyp

Skalierung

Adresse (I/H)

Zahl der Register

Statuswort

keine

uint16

1

103(I)

1

Bit-Definitionen des Statusworts

Bit

Funktion

Beschreibung

0 .. 1

Nicht verwendet

2

Betrieb freigegeben

0 = Der Verdichter ist nicht betriebsbereit.
1 = Der Verdichter ist ohne Berücksichtigung der empfohlenen Stillstands- und Anlaufverzögerungen betriebsbereit. Beim Anlaufen des Verdichters kann ein Warnungsalarm (30-22, 30-24 oder 30-26) erscheinen.

  • Keine Störung (Bit 3 = 0)
  • Eingang der Sicherheitskette aktiviert (CN2:3 Relais C mit Strom versorgt)
  • Falls der Parameter "Modbus-Steuerung" nicht "Deaktiviert" ist
    • Betrieb ist freigegeben (Bit 3 des seriellen Steuerworts auf 1 gesetzt)

3

Störung

0 = Kein Störungsalarm
1 = Ein Störungsalarm ist aktiv. Der Verdichter wird angehalten.

4 .. 6

Nicht verwendet

7

Warnung

0 = Kein Warnungsalarm
1 = Ein Warnungsalarm ist aktiv

8

Auf Sollwert

0 = Verdichter läuft in der Rampe oder läuft nicht
1 = Verdichter läuft am Sollwert

9

Nicht verwendet

10

Begrenzer aktiv

0 = Keine Begrenzerfunktion ist aktiv.
1 = Ein Begrenzer regelt aktiv den Sollwert, um den Verdichter in Betrieb zu halten (reduziert das Risiko eines Störungsstopps).

11

In Betrieb

0 = Verdichter ist nicht in Betrieb
1 = Verdichter ist in Betrieb

  • Direkt-, Stern-Dreieck-, PW-Anlauf:
    Motoranlauf abgeschlossen (K1/K2-Steuerung)
  • Frequenzumrichter, Softstarter:
    Beim Schließen des Starteingangs wird der Betrieb angenommen.

12

Anlauf aktiv

0 = Verdichteranlauf ist nicht aktiv
1 = Verdichteranlauf ist aktiv. Dazu gehören die Aktivierung des Softstarters, der Vorlauf des Verflüssigers und des Zusatzventilators sowie der Anlaufvorgang der Motoranlauffunktion (Stern-/Dreieck- und Teilwicklungsschützansteuerung).

  • Betrieb freigegeben (Bit 2 = 1)
  • Keine Störung (Bit 3 = 0)
  • Anlaufbefehl gegeben (über Digitaleingang Start oder Modbus)
  • Falls Sollwert-Steuercharakteristik = "0 .. Max": Sollwert > 1%

13

Kritisch

0 = Kein kritischer Alarm
1 = Ein kritischer Alarm ist aktiv

14 .. 15

Nicht verwendet