Parameter und Empfehlungen für eine optimale Anlageneffizienz und Betriebssicherheit

Voraussetzungen für eine optimale Anlageneffizienz und Betriebssicherheit sind:

Zusätzlich: Schädliche Fremdstoffe in der Anlage wie Feuchtigkeit, Fremdgas, Schmutz, chemische Rückstände, Metalloxide, Metallspäne vermeiden!

Optimierung der Regelgüte (CF)

Ein großer Regelbereich der Leistungsregelung sorgt für einen stabilen Betrieb, auch bei Last- oder Leistungsänderungen. Dies ist aber nur dann möglich, wenn der Regelbereich des Führungsverdichters die Leistungslücken abdecken kann, die von anderen Verdichtern beim Ein- und Ausschalten hervorgerufen werden. Die Regelgüte (CF) errechnet sich dabei aus der Differenz der Leistung des Führungsverdichters bei maximaler und minimaler Frequenz, geteilt durch die Leistung des nachfolgenden Verdichters, multipliziert mit 100%.

Die Leistungsregelung der Verdichter in der Verdichterstufen sollte idealerweise Werte ≥ 100% erreichen. Werte < 80% sind nicht gut und können instabile Betriebszustände verursachen.

Siehe dazu auch Technische Information KT-600.

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Beispiele für die Regelgüte eines Parallelverbunds mit 2 Verdichtern (Quelle: ASERCOM)
VsC: Verdichter mit variabler Drehzahl
FsC: Verdichter mit fester Drehzahl
CF: Regelgüte in %

Teillast / Minimallast abdecken

Das Abdecken von Teillastzuständen bis hin zur Minimallast, z. B. durch den Führungsverdichter, garantiert einen kontinuierlichen Massenstrom, stabile Saug- und Hochdrücke und stabile Sauggastemperaturen. Ein schlechter Wirkungsgrad der Anlage, evtl. Nassbetrieb, verminderter Ölrücklauf, schwankende Regelkreise und ungünstige Betriebsbedingungen für die Verdichter werden dadurch verhindert.

Häufiges Anlaufen und Abschalten (Schalthäufigkeit) der Verdichter vermeiden

Hohe Schalthäufigkeiten führen zu verstärkter mechanischer Belastung des Triebwerks und thermomechanischer Belastung des Verdichtermotors. Bei Betrieb mit niedriger Verdichterfequenz oder immer wiederkehrendem Abschalten, besteht die Gefahr von Mangelschmierung!

Bei Verdichtern ohne Frequenzumrichter:

Bei Verdichtern mit Frequenzumrichter:

Wenn Kühlmöbel nachträglich mit Glastüren ausgestattet werden, folgende Punkte beachten:

Kältemittelmassenstrom stabil und mit Bedacht regeln

Eine an die Gegebenheiten der Anlage angepasste, zurückhaltende Regelung aller Anlagenkomponenten, führt zu einem stabilen Kältemittelmassenstrom ohne aufschwingende Regelkreise.

Hinweise zur Regeldynamik beziehen sich nicht auf die Phase der Inbetriebnahme, hier sind kurze Reaktionszeiten der Regelung oft erforderlich!

Hinweise zur Regeldynamik beziehen sich nicht auf die Phase der Inbetriebnahme, hier sind kurze Reaktionszeiten der Regelung oft erforderlich!

Weitere Empfehlungen:

Zulässigen Betriebsbedingungen einhalten

Eine Standard-Verbundsteuerung überwacht die Variablen Hochdruck, Druckgastemperatur, Sauggasüberhitzung, Ölstand und Motortemperatur nur unabhängig voneinander und bietet nur eine Standard-Sicherheitsabschaltung. Die zulässige Druckgastemperatur ist jedoch abhängig vom Druckverhältnis, der Sauggasüberhitzung, der Verdichterfrequenz, der Betriebszeit und der Dynamik des Betriebs.

Eine niedrige Verdichterfrequenz und eine höhere Sauggasüberhitzung haben Einfluss auf die thermische Belastung des Verdichters und reduzieren dessen Einsatzgrenze. In der Abbildung unten kennzeichnet die gestrichelte Linie ③ beispielsweise die maximal zulässige Druckgastemperatur (tmax.) für eine Verdichterfrequenz von 25 Hz mit einer Sauggasüberhitzung von 30 K und damit die Einschränkung der Einsatzgrenze.

Vereinfachte Darstellung der thermischen Einsatzgrenzen eines Verdichters für transkritische Anwendungen
Vereinfachte Darstellung der thermischen Einsatzgrenzen eines
Verdichters für transkritische Anwendungen

tmax, 10 K, 50 Hz

tmax, 10 K, 25 Hz

tmax, 30 K, 25 Hz

toil min, 10 K, 50 Hz

Ölzirkulation und Schmierung sicherstellen

Durch eine sorgfältige Planung des Rohrleitungsnetzes den Ölrücklauf aus der Anlage sicherstellen!
Ölverlagerung und Ablagerungen in den Wärmeübertragern lassen sich dadurch vermeiden.

Eine hohe Gaslöslichkeit des Kältemittels im Öl kann zu starken Entgasungseffekten führen, die die Viskosität und Tribologie negativ beeinflussen.

Ein kontinuierlicher Betrieb der Verdichter ohne häufiges Anlaufen und Abschalten begünstigt eine gute Ölrückführung aus der Anlage. Dadurch wird auch vermieden, dass z. B. nach Abtauphasen oder bei hoher Kälteleistung, kaltes mit Kältemittel angereichertes Öl schlagartig von den Kühlstellen zu den Verdichtern zurückgeführt wird.

Stabile Betriebsbedingungen ermöglichen darüber hinaus auch, dass die Ölvorlage in den Ölniveaureglern beruhigt ist und der Stand dem Niveau im Triebwerk angeglichen ist.

Weitere Informationen: