Ölmanagement

Öl- und Druckgastemperatur

• Generell Ölheizung einsetzen, v. a. während Stillstandsphasen.
• Öltemperatur: 30°C (20°C = absoluter Minimalwert!).
• Empfohlene Sauggasüberhitzung 20 K – ggf. Wärmeübertrager vorsehen, um die Kältemittelkonzentration im Öl zu minimieren.
• Eine geringere Sauggasüberhitzung ist möglich, sofern minimale Öl- und Druckgastemperaturen eingehalten werden. Bei Kühlung durch direkte Verdampfung, Werte < 10 K vermeiden!
• Minimale Druckgastemperatur = Verflüssigungstemperatur (t_c) + 40 K.
• Die Druckgastemperatur im Betrieb muss in Abhängigkeit der Spitzendrücke bestimmt werden. Bei Dauerbetrieb sollte eine Druckgastemperatur von 50°C nicht unterschritten werden!
  Abhängig von Hoch- und Niederdruck können auch bei Betrieb mit gesättigtem Sauggas sehr hohe Druckgastemperaturen auftreten!
• Maximale Druckgastemperatur 140°C, gemessen an der Druckgasleitung mit 10 cm Abstand vom Druckgasanschluss des Verdichters.
• Der Einfluss verschiedener Lastzustände (Parameter und Empfehlungen für eine optimale Anlageneffizienz und Betriebssicherheit) und der Einsatz verschiedener Anlagenkonzepten (z. B. Flash-Gas Bypass) auf die Betriebsbedingungen der Verdichter muss beachtet und in die Berechnungen miteinbezogen werden. Ggf. empfiehlt sich Rücksprache mit BITZER.

Ölabscheider und Ölrückführung

• Ölabscheider mit Koaleszenz-Filtereinsätzen verwenden.
• Nur Ölabscheider ohne Schwimmerventil einsetzen. Die (elektronische/optische) Ölniveauüberwachung im Ölabscheider öffnet bei Bedarf ein Magnetventil in der Leitung zum Ölreservoir.
• Ausschließlich elektronische Ölniveauregler verwenden, die für die hohen maximalen Öffnungs-Druckdifferenzen (MOPD= Maximum Operating Pressure Difference) geeignet sind.
  Die zulässigen Druckwerte von mechanischen Reglern reichen für R744-Anlagen, speziell Booster-Anlagen nicht aus.
• Die Ölmenge im Ölreservoir sollte mindestens so groß sein wie die Ölmenge in allen Verdichtern. Das Ölreservoir selbst darf dabei aber nur bis max. zur Hälfte mit Öl gefüllt werden.
• Nicht empfohlen wird, eine zeitlich gesteuerte intermittierende Ölrückführung, die unabhängig von der Ölmenge im Ölabscheider Öl in das Reservoir (Niederdruck-Ölreservoir) oder die Verdichter (Hochdruck-Ölreservoir) einspeist.
• Um eine Ölrückführung in die Verdichter sicherzustellen, muss der Druck im Ölreservoir höher sein als der höchste Saugdruck in der Anlage.
  Die Entgasung erfolgt in die entsprechende Saugleitung. Bei Anlagen mit Parallelverdichtung erfolgt die Entgasung immer auf das Niveau des Mitteldrucks und beispielsweise nicht auf das Saugdruckniveau der Verdichter in der Normalkühl-Verdichterstufe.
• In der Entgasungsleitung sollten Differenzdruckventile verwendet werden. Die benötigte Druckdifferenz ist von den Randbedingungen abhängig. In der Regel werden Druckdifferenzen zwischen 2,5 und 4,5 bar eingesetzt.

Zusätzlich folgende Parameter und Größen beachten bzw. aufeinander abstimmen:

• Düsenquerschnitt der eingesetzten Ölniveauregler in der jeweiligen Verdichterstufe.
• Öffnungszeit der eingesetzten Ölniveauregler beim Nachfüllen von Öl.
• Vorgehaltene Ölmenge im Ölreservoir.
• Nominelle maximale Druckdifferenz im Ölreservoir.
• Länge und Querschnitt der Ölleitungen vom Ölreservoir zu den Ölniveaureglern.