Anlauf mit elektronischem Softstarter (ESS)
Der Softstarter verringert den Anlaufstrom am Motor, indem er die Motorspannung nach vorgegebenen Funktionen bis zum Nennwert erhöht. Gegenüber dem Direktanlauf reduzieren sich Anlaufstromspitzen und Drehmomentstöße. Umgesetzt wird dies meist mit einer Phasenanschnittsteuerung der Sinushalbwellen: Jede Halbwelle der Wechselspannung wird nicht mit dem Nulldurchgang, sondern erst später zum Motor durchgeschaltet. Der dadurch verringerte Effektivwert der Spannung wird in einer Rampe bis zur vollen Anschlussspannung erhöht.
2- oder 3-Phasen-gesteuert
Je nach Aufbau der Leistungsteile werden 2-Phasen-gesteuerte und 3-Phasen-gesteuerte Softstarter unterschieden.
2-Phasen-gesteuerter Softstarter | 3-Phasen-gesteuerter Softstarter |
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Bei 3-Phasen-gesteuerten Softstartern sind 2 unterschiedliche Schaltungen möglich:
In-Line-Schaltung (Standardschaltung) | Inside-Delta-Schaltung (Wurzel-3-Schaltung, √3-Schaltung) |
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Softstarter vs. Frequenzumrichter
Anschaffungs- und Wartungskosten sind für Softstarter geringer als für Frequenzumrichter, allerdings ist ein Softstarter weniger flexibel: Er kann z.B. nur zum Anlauf und nicht für einen Teillastbetrieb genutzt werden. Außerdem verringert der Softstarter (anders als der Frequenzumrichter) auch das Drehmoment des Motors, und das geringere Anlaufmoment reicht bei ungünstiger Konfiguration evtl. nicht, um den Motor gegen hohen Verflüssigungsdruck anlaufen zu lassen.